Was ist Kunst? Wie entstehen Kunstwerke, neue künstlerische Strömungen oder wissenschaftliche Theorien? Was macht Kreativität aus? Und wie können wir heute sinnvoll von „Schönheit“ sprechen? Zum Abschluss meiner Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste möchte ich noch einmal auf die großen Fragen der philosophischen Ästhetik eingehen. Was ist überhaupt Ästhetik? Wann ist etwas ein Kunstwerk? Die Antwort auf die letzte Frage scheint einfach, wenn es um Skulpturen, Gemälde oder Installationen geht. Aber schon bei Zeichnungen oder Druckgraphiken wird es schwierig: Ist eine Vorzeichnung ein eigenständiges Kunstwerk? Und wie steht es mit den Zeitkünsten Musik, Theater und Performance? Sind der Notentext, das Drama oder Performance-Konzept das Kunstwerk? Oder müssen sie aufgeführt werden? Welche Aufführung aber ist das Kunstwerk? Oder kann jede Realisierung dafür gelten ‒ und wenn ja, in welchem Sinne? Ist „Kunst“ ein ästhetisch wertender Begriff? Wann bezeichnen wir eine Choreographie, ein Gedicht, einen Baum oder eine Wolke, als „elegant“, als „zauberhaft“ oder „grandios“? Was können wir in einer Zeit, in der die Künste nicht (unbedingt) gefallen wollen, überhaupt unter Schönheit verstehen? Was hat Kunst mit Erkenntnis zu tun? Und schließlich: Wie wird Neues in Kunst und Wissenschaft hervorgebracht und was heißt „kreativ“?

Wegen des Blockseminars von Prof. Dr. Peres beginnt die wöchentliche Vorlesung mit Kolloquium erst am 08. 11.  2022. Nach Absprache besteht für Studierende die Möglichkeit, im Rahmen der Vorlesung einen Leistungsnachweis zu erwerben. Voraussetzung ist die regelmäßige und aktive Beteiligung ab der 1. Vorlesung (08. 11. 2022)

Zu Modulen, ECTS-Punkten, Leistungsnachweisen und Teilnahmebedingungen siehe Übersicht.

! Achtung: wegen möglicher corona-bedingter Begrenzung der Teilnehmer bitte rechtzeitig bis spätestens 30.09.2022 im Sekretariat für Philosophie/Ästhetik und Kunstgeschichte anmelden <hering[@]hfbk-dresden.de> !

Vorlesung und Kolloquium … 2-st.
Beginn … Di … 8.11.2022 … 15.30 Uhr
Di … 15.30-17.15 Uhr
Güntzstraße, Hörsaal

Wegen der Warteliste des vergangenen Semesters und vieler Nachfragen wird das Seminar zur Schönheit im Wintersemester noch einmal angeboten. Theorien über Schönheit boomen seit zwei Jahrzehnten, nachdem der Begriff fast hundert Jahre aus der philosophischen Diskussion verschwunden war. Ist Schönheit aber nicht gerade in Bezug auf die „nicht-mehr-schönen Künste“ der Gegenwart eine überflüssige Kategorie geworden? Das könnte so sein - aber nur, wenn man mit „Schönheit“ eine Reihe von Klischees verbindet. Sie äußern sich in bekannten Sätzen wie: „Schön ist, was gefällt“ oder „Das ist zu schön, um wahr zu sein“ oder „Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ oder „Schönheit ist ebenmäßig / wohlproportioniert / symmetrisch …“ oder „Wahre Schönheit wird kontemplativ erfahren“. In ihnen stecken große philosophische Probleme wie die Frage, ob „schön“ eine tatsächliche Eigenschaft von Kunst- oder Naturobjekten ist oder eine bloß individuelle Empfindung von Subjekten - und wenn letzteres der Fall ist, ob wir dann überhaupt miteinander über sie reden können; ob Schönheit „wohlgefällig“, angenehm, dekorativ sein muss oder ob nicht vielmehr „hässliche“ Elemente dazugehören; ob Schönheit eine spezielle Art von Erkenntnis ist und somit Wahrheit eröffnet oder ob sie diese sogar ausschließt; ob Schönheit in Kunstwerken anwesend ist, und wenn ja, in welchem Sinne.

Verbindlicher Beginn ist die erste Sitzung am Dienstag, 11. 10. 2022, um 15.30 Uhr. Die Referate werden nur in der ersten Sitzung vergeben.

Textgrundlage: Reader mit ausgewählten Texten aktueller Schönheitstheorien

Zu Modulen, ECTS-Punkten, Leistungsnachweisen und Teilnahmebedingungen siehe Übersicht.

! Achtung: wegen möglicher corona-bedingter Begrenzung der Teilnehmer bitte rechtzeitig bis spätestens 30.09.2022 im Sekretariat für Philosophie/Ästhetik und Kunstgeschichte anmelden <hering[@]hfbk-dresden.de> !

Blockseminar … 2-st.
Beginn … Di … 11.10.2022 … 15.30 Uhr

Di … 11.10.2022 // Di … 25. 10. – Fr … 28.10.2022
Güntzstraße, Raum 228

Dienstag

11. 10. 2022

15.30 - 18.30

Güntzstraße / R 228

Vorbereitungszeit für die Referate und Handouts

Dienstag,

25. 10. 2022

14.00 – 18.30

Güntzstraße / R 228

Mittwoch,

26. 10. 2022

14.00 – 18.30

Güntzstraße / R 228

Donnerstag,

27. 10. 2022

14.00 – 18.30

Güntzstraße / R 228

Freitag,

28. 10. 2022

10.00 – 15.30

Güntzstraße / R 228


Der Lektürekurs trifft sich in kleinen Gruppen, um sich im gemeinsamen Lesen, Interpretieren und Diskutieren mit philosophischen Ideen und Texten auseinanderzusetzen, die philosophische Fragen aufwerfen wie: Wann fungiert ein Gegenstand als Kunstwerk? Können heutige künstlerische Arbeiten aus sich selbst verstanden werden oder benötigen sie Erklärungen? An philosophische Denkansätze zu solchen Themen trauen sich viele Studierende nicht heran oder möchten sie lieber in kleineren Gruppen reflektieren.

Je nach Bedarf steht die Lehrveranstaltung auch den EU4ART-Studierenden für einige Sitzungen offen. Bei diesen Terminen ist die Seminarsprache englisch; kurze englische Philosophietexte werden zu Beginn jeder Sitzung ausgeteilt.

Einige Sitzungen sind auf Wunsch von Studierenden für die Lektüre von Leibniz’ Philosophie der möglichen Welten reserviert; auch hier werden Texte zur Verfügung gestellt.

Studierende, die an diesen Angeboten Interesse haben, werden wegen der Vorbereitung der Texte und der Terminplanung darum gebeten, sich zu Semesterbeginn per e-mail zu melden <hering[@]hfbk-dresden.de> oder <peres[@]hfbk-dresden.de>. Das gilt auch für Lehrende mit ihren Klassen oder Projektgruppen.

Der Lektürekurs trifft sich in kleinen Gruppen, um sich im gemeinsamen Lesen, Interpretieren und Diskutieren mit philosophischen Ideen und Texten auseinanderzusetzen, die philosophische Fragen aufwerfen wie: Wann fungiert ein Gegenstand als Kunstwerk? Können heutige künstlerische Arbeiten aus sich selbst verstanden werden oder benötigen sie Erklärungen? An philosophische Denkansätze zu solchen Themen trauen sich viele Studierende nicht heran oder möchten sie lieber in kleineren Gruppen reflektieren.

Je nach Bedarf steht die Lehrveranstaltung auch den EU4ART-Studierenden für einige Sitzungen offen. Bei diesen Terminen ist die Seminarsprache englisch; kurze englische Philosophietexte werden zu Beginn jeder Sitzung ausgeteilt.

Einige Sitzungen sind auf Wunsch von Studierenden für die Lektüre von Leibniz’ Philosophie der möglichen Welten reserviert; auch hier werden Texte zur Verfügung gestellt.

Studierende, die an diesen Angeboten Interesse haben, werden wegen der Vorbereitung der Texte und der Terminplanung darum gebeten, sich zu Semesterbeginn per e-mail zu melden <hering[@]hfbk-dresden.de> oder <peres[@]hfbk-dresden.de>. Das gilt auch für Lehrende mit ihren Klassen oder Projektgruppen.


Mit der Bewegung des „Intentism“ wird eine Diskussion um die Bedeutung und das Verstehen von Kunstwerken aufgenommen, die ihren Ursprung in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts hat. War innerhalb der Genieästhetik die künstlerische Persönlichkeit und deren „Kunstwollen“ die entscheidende Instanz für das Verstehen eines Werkes, werden in der Moderne immer wieder Theorien präsentiert, welche die Relevanz der künstlerischen „Intention“ relativieren oder sogar gänzlich in Frage stellen.

Der „Intentism“ (übersetzbar als „Intentionismus“) versucht nun in einer sehr engen Verbindung aus künstlerischer Praxis und theoretischer Debatte ein Gegengewicht zu etablieren, das die Rolle der künstlerischen Subjekte und deren Kunstwollen wieder aufwertet, indem nicht nur neue Argumente aus philosophischer und literaturtheoretischer Richtung formuliert werden, sondern auch künstlerische Arbeiten besprochen werden, die die Bedeutung der Intention sinnfällig machen.

Im Seminar soll der theoretische Kernbestand des „Intentism“ erarbeitet werden und mit Rückgriff auf etablierte moderne und postmoderne Gegenpositionen diskutiert werden.

Textgrundlage ist ein Reader mit Texten von Vittorio Pelosi und Stephan Carter, der als PDF-Datei an die angemeldeten TeilnehmerInnen verschickt wird. Zudem ist die Anschaffung des Reclam-Bandes „Die Theorie der Autorschaft“ sinnvoll. Die Referate werden ausschließlich in der ersten Sitzung vergeben.

Zu Modulen, ECTS-Punkten, Leistungsnachweisen und Teilnahmebedingungen siehe Übersicht.

Wegen möglicher coronabedingter Teilnahmebeschränkungen ist eine rechtzeitige Anmeldung bis spätestens 30.09.2022 unter hering@hfbk-dresden.de dringend zu empfehlen.

Seminar … 2-st.
Beginn … 11.10.2022
Di … 13.30-15 Uhr
Güntzstraße, Raum 228

Es ist eine alte und bis heute nicht abschließend beantwortete Streitfrage, woher künstlerische Kreativität sich eigentlich speist: Aus dem Mythos, aus der Geschichte, aus Inspiration oder aus rationaler Überlegung? Im Seminar wollen wir überlegen, inwieweit der Traum Quell künstlerischer Kreativität sein kann. Es gibt Autoren, die sich strikt gegen diese Möglichkeit aussprechen, wie etwa Theodor W. Adorno, für den die Zufälligkeit des Traums ebenso wie unbewältigte psychische Probleme keinen Einfluss auf das künstlerische Schaffen haben sollten und umgekehrt auch nicht für die Interpretation von Werken konstitutiv sind. Eine gegenteilige vertritt der Surrealist André Breton, für den das Traumerleben sozusagen der Königsweg künstlerischer Kreativität ist. Doch was zeigt uns der Traum eigentlich und wie ist, was uns da begegnet, zu deuten? Während Aristoteles Träume durch Reize des inneren Sinns verursacht sieht, z.B. zufällige bildliche Vorstellungen und Erinnerungen, denen weiter keine Bedeutung zukommt, bemerkt Freud, dass neben Sinnesreizen auch uns bewegende Sorgen und Wünsche unsere Träume verursachen können; insbesondere solche, die wir ins Unbewusste verdrängen, weil wir sie uns aus Gründen von Moral und Scham im Wachzustand nicht zugestehen wollen. Sie sind es, die ihn als Psychoanalytiker zu seiner Traumdeutung motivierten. Im Seminar soll es um die Frage gehen, ob und wie die Schriften und die künstlerischen Werke des Surrealismus daran anknüpfen.

Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen. Die Referate werden nur in der ersten Sitzung am 10.10.2022 vergeben. Teil­nahme­bedingung ist die regelmäßige und aktive Beteiligung ab der 1. Sitzung durch vorbereitende Lektüre der angegebenen Texte für jede Sitzung, Diskussionsbeiträge und ein Referat mit Thesenpapier. So sollen neben dem Einstieg in die philosophischen Problemstellungen auch das selbstständige Erarbeiten und Präsentieren eines Sachbeitrags sowie das Argumentieren in Diskussionen eingeübt werden.

Zu Modulen, ECTS-Punkten, Leistungsnachweisen und Teilnahmebedingungen siehe Übersicht.

Textgrundlage für das Seminar ist ein Reader mit Auszügen aus Schriften von Aristoteles, Sigmund Freud und André Bréton.

Wegen möglicher coronabedingter Teilnahmebeschränkungen ist eine rechtzeitige Anmeldung bis spätestens 30.09.2022 unter hering@hfbk-dresden.de dringend zu empfehlen.

Seminar, 14-tägig
Beginn … 10.10.2022
Mo … 11–15 Uhr
Güntzstraße, Raum 229

Lehrende/r: Dr. Peter Heuer